Feuerwehr Seevetal zieht Bilanz : Ein beeindruckendes Jahr im Zeichen von Corona liegt hinter den 14 Ortsfeuerwehren – viele Einsätze wurden gemeistert
Seevetal „Ich bin stolz darauf, dass die Feuerwehr Seevetal trotz der durch die Corona-Pandemie mehr als schwierigen Umstände und dem daraus resultierenden teilweise vollständig eingestellten Dienstbetrieb zu jeder Zeit vollumfänglich einsatzbereit war und ist“, resümiert Seevetals Gemeindebrandmeister Rainer Wendt für das zurückliegende Jahr. Einmal mehr sind die 14 Ortsfeuerwehren der Feuerwehr Seevetal wieder ei einer Vielzahl von Einsätzen gefordert worden. Insgesamt 571mal wurden die Feuerwehren im vergangenen Jahr alarmiert ( 2019 : 548 , hierbei rückten die Kräfte zu insgesamt 366 Einsätzen ( 2019 : 391 ) aus. Die Einsätze teilen sich in 225 technische Hilfeleistungen, 78 Brände und 63 Fehlalarme auf. Die Anzahl der Alarmierungen ist dabei im Vergleich zum Vorjahr um 23 Alarmierungen angestiegen. Statistisch rückte die Feuerwehr Seevetal somit an jedem Tag des vergangenen Jahres zu einem Einsatz aus. Bei allen Einsätzen zusammen retteten die Feuerwehrleute 35 Menschen und vier Tiere aus lebensbedrohlichen Situationen, für vier Menschen und zwei Tiere kam jede Hilfe zu spät. Drei Einsätze ragten im vergangenen Jahr heraus. Gleich zu Jahresbeginn war es in Emmelndorf zu einem Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus gekommen. Vier eingesetzte Ortsfeuerwehren retteten in buchstäblich letzter Sekunde den Wohnungsinhaber aus der brennenden Wohnung und evakuierten das Gebäude. Nur wenige Tage später kam es zu einem Großeinsatz in Meckelfeld. Im Gewerbegebiet am Brookdamm brannte eine Autowerkstatt in voller Ausdehnung. Ebenfalls in letzter Sekunde gelang es den seinerzeit eingesetzten sechs Ortsfeuerwehren, das Feuer in dem gut 350 m² großen Werkstattgebäude zu löschen und ein Übergreifen des Brandes auf ein direkt angrenzendes Bürogebäude zu verhindern. Der größte Einsatz spielte sich im Sommer auf dem Gelände des Maschener Rangierbahnhofes ab. Während einer langen Trockenperiode war inmitten des Bahnhofsgeländes eine große Fläche an Wald, Bahnböschung und Unterholz in Brand geraten, das Feuer breitete sich rasend schnell aus. Neun Feuerwehren aus mehreren Gemeinden bekämpften den Großbrand über mehrere Stunden, am Ende waren rund 1,5 Hektar Ödland, Wald und Bahnböschung verbrannt. „Die Feuerwehr Seevetal hat bei allen absolvierten Einsätzen in hervorragender Art eine professionelle Hilfe geleistet und gezeigt, dass man sich zu jeder Zeit auf sie verlassen kann“, betonte Wendt im Rahmen seines Jahresberichts.
Die Ausbildung ist aufgrund der coronabedingten Situation im vergangenen Jahr leider zu kurz gekommen, trotzdem haben die Feuerwehren das kurze Zeitfenster im Sommer und Frühherbst für intensive Ausbildungseinheiten in den Wehren genutzt, um neue Gerätschaften oder Techniken kennen zu lernen. Allem voran zu nennen sind die Indienstellungen von zwei Rettungsbooten bei den Ortsfeuerwehren in Maschen und Over-Bullenhausen, mit den neuen Booten sind reichlich Ausbildungsstunden auf den entsprechenden Gewässern und unter Einhaltung aller gängigen Vorschriften durchgeführt worden. Auch zwei neue Jugendfeuerwehrbusse für die Ortsfeuerwehren Beckedorf-Metzendorf und Helmstorf sind beschafft worden. Erfreut zeigte sich der Gemeindebrandmeister über die Fertigstellung von gleich drei teils umfangreichen Anbauten an Feuerwehrhäuser. Die Feuerwehren in Fleestedt, Glüsingen und Helmstorf freuen sich über die neuen Anbauen, die erheblich mehr Platz für den Dienstbetrieb und auch für das Unterstellen von Fahrzeugen bedeuten. Für die nächste Zeit werden noch Auslieferungen von einem neuen Tanklöschfahrzeug für die Feuerwehr Ohlendorf sowie einem neuen Mannschaftstransportwagen für die Feuerwehr Over-Bullenhausen erwartet. Weitere Neuanschaffungen von Tanklöschfahrzeugen für die Feuerwehren Fleestedt und Hittfeld wurden aufgrund der derzeitigen enormen finanziellen Belastung für die Kommune ein Jahr nach hinten geschoben.
Im Vergleich zu Vorjahr musste der Gemeindebrandmeister bei der Einsatzabteilung einen leichten Mitgliederrückgang verzeichnen. Waren 2019 noch 648 aktive Männer und Frauen in den Feuerwehren aktiv, so wurden im vergangenen Jahr 623 aktive Mitglieder registriert, dieses bedeutet einen Rückgang um 25 Mitglieder. In Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehren dagegen war ein leichter Zugewinn zu registrieren. „Trotzdem wir fast ein Jahr ohne Dienste und Ausbildungen hatten, konnten wir ein Plus von sieben Kindern und Jugendlichen im Vergleich zum Vorjahr registrieren“, freute sich Rainer Wendt. 276 Kinder und Jugendliche engagieren sich in den Kinder- und Jugendfeuerwehren der Feuerwehr Seevetal. Wendt zeigte sich hoch erfreut darüber, dass trotz der nahezu vollständigen Absagen aller Dienste, Ausfahrten und Zeltlager im Sektor der Jugend- und Kinderfeuerwehren viele Aktionen von Seiten der Jugend- und Kinderfeuerwehrwarte sowie deren Betreuern unternommen und initiiert wurden, um die Kinder und Jugendlichen weiter für die Feuerwehr zu begeistern.
Der Mitgliederbestand der Feuerwehr Seevetal wird schlussendlich durch 216 Mitglieder in den Alters- und Ehrenabteilungen der Feuerwehren vervollständigt.
Einen besonderen Dank richtete der Gemeindebrandmeister an die Adresse von Politik und Verwaltung der Gemeinde Seevetal. Trotz der schwierigen Lage rund um die Corona Pandemie war die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten aus Rat und Verwaltung stets zielführend, harmonisch und immer im Sinne der Feuerwehren der Gemeinde Seevetal.
Matthias Köhlbrandt, GPW Seevetal
Foto : Eckhard Berger