Großfeuer in Tangendorf fordert 14 Feuerwehren
Kurz vor neun Uhr am Sonntagmorgen erreichten die Rettungsleitstelle in Winsen zahlreiche Notrufe von Autofahrern, die sich auf der A7 in Höhe Tangendorf befanden. Diese berichteten von einer brennenden Halle unmittelbar in der Nähe zur Autobahn. Durch die Leitstelle wurden daraufhin die Feuerwehren Tangendorf, Wulfsen und Toppenstedt, die Feuerwehr Brackel aus der Nachbargemeinde Hanstedt sowie die Drehleiter der FF Winsen alarmiert.
Eine erste Erkundung durch den ortsansässigen Gemeindebrandmeister Jörn Petersen ergab, dass die etwa 20×60 Meter große Maschinenhalle eines landwirtschaftlichen Betriebes im hinteren Teil in Vollbrand stand. Er veranlasste daraufhin umgehend die Nachalarmierung der Feuerwehren Garstedt und Garlstorf.
Durch die ersteintreffenden Wehren wurde sofort eine Brandbekämpfung eingeleitet. Die Wasserversorgung erfolgte zunächst über einen Bohrbrunnen auf dem Betriebsgelände. Von außen sowie über die Hallentore wurde das Feuer bekämpft und an einer weiteren Ausbreitung gehindert. Die nachrückenden Wehren bauten eine Wasserversorgung über knapp einen Kilometer aus Tangendorf bis zur Einsatzstelle auf.
In der Halle brannten im hinteren Bereich größere Mengen Heuballen; das Feuer war bereits durch das mit einer Photovoltaik-Anlage bestückte Dach und die Giebelwand gebrochen. Nachdem die Flammen niedergeschlagen waren, konnte begonnen werden, landwirtschaftliche Maschinen zu bergen. Teils mit starken Hitzeschäden wurden ein Traktor und mehrere Anhänger und Geräte unter leichtem Atemschutz von Feuerwehrleuten aus der Maschinenhalle gefahren. Parallel erfolgte die Nachforderung von Radladern und Baggern einer Privatfirma, um die schwelenden Heuballen bergen zu können. Aufgrund des sich abzeichnenden hohen Bedarfs an Atemschutzträgern wurden zudem die Feuerwehren Gödenstorf/Oelstorf, Vierhöfen und Thieshope alarmiert. Von der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Hittfeld rückte das Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter Atemschutz zur Einsatzstelle an, sowie die Feuerwehr Hörsten, die hierfür die Besatzung stellt.
Nach Eintreffen der Radlader wurde das teilweise noch brennende Heu auf eine nahegelegene Wiese transportiert und dort mit mehreren Strahlrohren unter Einsatz von Netzmitteln abgelöscht. Ein Bagger schichtete das Heu dort immer wieder um, um möglichst alle Brandnester zu erreichen.
Die Löscharbeiten erwiesen sich als sehr zeit- und personalintensiv. Daher wurden auch die Feuerwehren aus Eyendorf, Lübberstedt und Putensen alarmiert, um vor Ort mit Atemschutzträgern zu unterstützen.
Gegen Mittag wurde vom Tangendorfer Gasthaus Vossbur Warmverpflegung für die Einsatzkräfte an die Einsatzstelle geliefert. Auch kalte Getränke fanden bei sommerlichen Temperaturen dankbare Abnehmer.
Am frühen Nachmittag konnten die ersten Wehren aus dem Einsatz entlassen werden. Die Nachlöscharbeiten werden noch längere Zeit andauern.