Großbrand in Winsen – 17 Feuerwehren mit 250 Feuerwehrleuten im Einsatz – drei Gebäude evakuiert

Geschrieben von Datum: 9. Juli 2023Kategorien: Einsätze 2023

Winsen Zu einem Großbrand in einem ehemaligen Druckereigebäude kam es am Sonntagnachmittag gegen 14.07 in der Straße Schlossring in Winsen. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Winsener Wehr drang bereits dichter Rauch aus dem Dachstuhl. Der Einsatzleiter der Winsener Wehr ließ daraufhin sofort die Feuerwehr Roydorf nachalarmieren. Die eingesetzten Feuerwehrleute unter Atemschutz mussten sich auf Grund der Brandausbreitung aus dem Gebäude zurückziehen. Nach kurzer Zeit brannte der gesamte Dachstuhl, der mit Dachpappe gedeckt war, in voller Ausdehnung. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde von der Polizei eine Warnmeldung für die Bevölkerung der Winsener Innenstadt heraus gegeben, da der Qualm in die Innenstadt zog. Auch mussten drei Häuser evakuiert werden, die unmittelbar an das brennende Gebäude angrenzten. Die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Bahnhofstraße kamen erstmal privat unter, das Haus ist bis auf weiteres wegen der starken Belastung durch den Brandrauch nicht bewohnbar. Die Bewohner des betreuten Wohnens konnten am Abend in ihre Wohnungen zurückkehren, in der Zwischenzeit waren sie vorrübergehend im Rathaus untergebracht.

Besonders schwierig war für die eingesetzten Feuerwehrleute nicht nur die hohen Temperaturen mit weit über 30 Grad, die eine besondere körperliche Belastung gerade im Einsatz unter Atemschutz darstellt. Einige Feuerwehrleute wurden vom Rettungsdienst wegen der großen Hitzebelastung behandelt. Sie mussten aber nicht ins Krankenhaus. Verhindert werden konnte durch den massiven Einsatz der 17 Feuerwehren die Ausbreitung des Brandes auf das ehemalige Redaktionsgebäude des Winsener Anzeigers im Schloßring und das im vorderen Bereich des Komplexes befindlichen Hauses in der Bahnhofstraße. Um die Löschwasserversorgung sicherzustellen, wurden Löschfahrzeuge aus der Gemeinde Seevetal, der Gemeinde Stelle und der Gemeinde Salzhausen, sowie die Abrollbehälter „Wasser“ der Kreisfeuerwehr alarmiert. Zusätzlich wurden weitere Feuerwehren aus der Stadt Winsen eingesetzt, um von der ungefähr 300 Meter entfernten Luhe eine Löschwasserversorgung aufzubauen.

Zum Einsatz kamen auch die Drehleiter und das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Bardowick aus dem Landkreis Lüneburg. Erst der Einsatz eines Baggers, der das Druckereigebäude einriss, brachte einen Löscherfolg.  Da eventuell mit einer größeren Anzahl von Personen mit einer Rauchvergiftung gerehnet werden musste, wurde der leitende Notarzt und weitere Rettungsmittel alarmiert. Diese brauchten aber nicht tätig werden. Während des Einsatzes wurden am Einsatzleitwagen immer wieder Lagebesprechungen durchgeführt, um die Lage in den einzelnen Einsatzabschnitten beurteilen zu können und darauf zu reagieren. Noch während der  heißen Phase wurde auch an die Versorgung der Einsatzkräfte gedacht, ständig wurden Getränke zur Einsatzstelle gebracht um den Flüssigkeitsverlust der eingesetzten Feuerwehrleute  wieder auszufüllen.

Vor Ort waren auch der Landrat des Landkreises Harburg Rainer Rempe, Winsens Bürgermeister Andre Wiese mit dem ersten Stadtrat Christian Riech, Kreisbrandmeister Volker Bellman und Stadtbrandmeister Uwe Ehlers, die sich ein Bild von der Lage machten. Gegen 18.00 Uhr konnten die ersten Kräfte aus dem Einsatz entlassen werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich für die Winsener Wehr noch bis in die späten Abendstunden hinein. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache und Schadenshöhe aufgenommen.

Die Fotos zeigen die Einsatzstelle am ehemaligen Druckereigebäude

Text: Burkhard Giese, SPW Winsen

Fotos: Burkhard Giese, SPW Winsen, Mathias Wille, KPW