Ausgedehnter Dachstuhlbrand in Vahrendorf

Geschrieben von Datum: 15. Mai 2024Kategorien: Einsätze 2024

Zu einem brennenden Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses wurden am 15. Mai gegen 09 Uhr die Feuerwehren Vahrendorf und Ehestorf mit dem ELW Rosengarten aus Leversen-Sieversen nach Vahrendorf in die Ehestorfer Str. alarmiert. Durch Bautätigkeiten im Bereich eines Balkons, war es zu einem Brand gekommen, der sich rasch ausbreitete. Eigene Löschversuche der Anwesenden führten allerdings zu keinem Löscherfolg.

Nachdem die ersten Kräfte eingetroffen waren, ergab sich aus der Ersterkundung schnell, dass ein weiteres Kräfteaufgebot erforderlich sein würde. Daher entschloss sich der Einsatzleiter Gemeindebrandmeister-V Lars Otten, das LF aus Leversen-Sieversen zur Einsatzstelle zu beordern.
Kurz nach Eintreffen der ersten Kräfte an der Einsatzstelle (ca. 09:08) zündete der Dachstuhl in voller Ausdehnung durch und stand nun im Vollbrand. Heiße Rauchgase hatten sich im Spitzboden angesammelt und schlagartig durchgezündet. Die für den Innenangriff vorgesehenen Kräfte zogen sich daraufhin zurück.

Mit einer Erhöhung des Alarmstichwort auf Feuer F3, ließ er durch die Leitstelle Harburg die Wehren Tötensen und Iddensen, sowie die Drehleiter aus Meckelfeld nachalarmieren. Da vermutliche eine hohe Anzahl an Atemschutzgeräten zum Einsatz kommen werden würde, erhielt auch die FTZ mit dem AB-Atemschutz und die betreuende FF Hörsten eine Alarmierung.

Zur Eigensicherung, sowie zur Überprüfung der Anwohner entsandte der Rettungsdienst entsprechende Einsatzmittel. Feuerwehrkräfte holten 12 Anwohner aus dem Gebäude. 8 von ihnen wurden vom RD gesichtet. 3 Personen wurden im weiteren Verlauf mit einer Rauchgasintoxikation in umliegende Krankenhäuser verbracht.

Ca. eine halbe Stunde nach Eintreffen an der Einsatzstelle zündete der Dachstuhl in voller Ausdehnung durch und stand nun im Vollbrand. Heiße Rauchgase hatten sich im Spitzboden angesammelt und schlagartig durchgezündet. Die im Innenangriff befindlichen Kräfte zogen sich daraufhin zurück. Mit mehreren 3 C-Rohren, 1 B-Rohr, einem Wasserwerfer und dem Wenderohr der Drehleiter wurde nun von außen der Brand bekämpft. Dadurch konnte eine größere Brandausbreitung auf das Nachbargebäude, sowie die Untergeschosse verhindert werden. Insgesamt waren 18 Atemschutzgeräteträger im Einsatz.

Zwischenzeitlich wurde das Gebäude vom Versorgungsunternehmen von allen öffentlichen Leitungen getrennt. Gegen 13:30 konnte Feuer aus gemeldet werden und die meisten Einsatzkräfte verließen die Einsatzstelle.  Bei den folgenden Nachlöscharbeiten flammten, bedingt durch die reichlich vorhandenen Dämmstoffe, immer wieder Glutnester auf. Da dies absehbar noch längere Zeit so bleiben würde, entschloss sich der Einsatzleiter mit der FF Eckel frische Kräfte zu alarmieren. Somit konnten die bis dahin vor Ort befindlichen Einsatzkräfte nach über 6 Stunden wieder einrücken.

Ein Bild der Lage machte sich auch der Stv. Kreisbrandmeister Torsten Lorenzen, Gemeindebrandmeister Dirk Behmer, sowie Gemeindebürgermeister Dirk Seidler. Dieser wurde von Mitarbeitern des Ordnungsamtes, die Bewohner mitbetreuten, vor Ort unterstützt.

Gegen 21:30 erfolgte eine Ablösung der Kräfte aus Eckel, die sich seit dem Nachmittag mit den immer wieder auftretenden Glut- und Brandnestern beschäftigt hatten. Auf Grund der hohen Anzahl an Atemschutzträgern übernahm nun die FF Leversen-Sieversen wieder diese Arbeiten in einem Zwei- Schichtbetrieb. Da zum Teil noch sehr hohe Temperaturen in der Zwischendecke (bis zu 200 °C) zu Messen waren, nutzte man Schaum und Netzmittel als Löschmittel. Nach Abschluss der letzten Nachlöscharbeiten wurde dann eine Brandwache bis 06:30 Uhr gestellt, um jegliches Wiederaufflammen zu erkennen bzw. zu verhindern.

Somit konnte die letzten Kräfte nach ca. 21 Stunden die Einsatzstelle verlassen.

Fotos: D.Seidler/D.Behmer/L.Otten/FF Ehestorf

Text: Andreas Schubert, FF Leversen-Sieversen