01.06.2019: Großübung der Kreisbereitschaft Rotenburg/Wümme in Tostedt
Todtglüsingen Zu einer Großübung rückte am Wochenende die Kreisfeuerwehrbereitschaft „Nord“aus dem Landkreis Rotenburg/Wümme in den Landkreis Harburg aus.
Harburgs Kreisbereitschaftsführer Stephan Schick und seine Stellvertreter Martin Heidtmann und Michael Matthies hatten sich hierfür ein anspruchsvolles Szenario ausgedacht. Auf dem weitläufigen Gelände des Bauunternehmens Friedrich Vorwerk an der Harburger Straße in Todtglüsingen fanden sich hierfür die besten Voraussetzungen.
Nach einer heftigen Verpuffung in einer Waschhalle für Baumaschinen brach in dem Gebäude ein Feuer aus. Mehrere Mitarbeiter waren in der Halle eingeschlossen. Andere flüchteten sich verletzt und in Panik in das Freilager für Baustoffe und verunglückten dort. Um die Lage für die Übungsteilnehmer möglichst realistisch zu gestalten, waren die Verletztendarsteller durch das Team der Notfalldarstellung der DLRG geschminkt worden. Der Anblick großflächiger Verbrennungen und offener Brüche ließ manchem Beobachter einen kalten Schauer über den Rücken laufen.
Kurz nach neun Uhr traf das Führungsfahrzeug der Kreisbereitschaft Rotenburg/Wümme an der Einsatzstelle ein. Der stellvertretende Kreisbereitschaftsführer Stefan Beushausen begann umgehend mit der Erkundung der Lage. Unterstützt wurde der dabei vom designierten neuen Kreisbereitschaftsführer Jörg Suske. Bei einer kurzen Besprechung mit den Zugführern folgte dann die Einteilung der Einheiten. Während die Besatzung eines Rüstwagens die versperrte Zufahrt zum Gelände räumte, wurde vom Wasserförderzug eine doppelte über 900 Meter lange Schlauchleitung zur Einsatzstelle verlegt. Zunächst stand jedoch die Menschenrettung im Vordergrund. Zwei Einsatzzüge durchsuchten systematisch das Freigelände nach Verletzten. Die teilweise unter schweren Gegenständen Eingeklemmten wurden mit hydraulischem Gerät aus ihrer Zwangslage befreit.
Mehrere Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz drangen mittlerweile in die vollständig verrauchte Waschhalle vor und begannen die Suche nach fünf vermissten Personen. Bei fast Nullsicht wurde das Gebäude durchsucht und die Verletzten innerhalb von etwa 30 Minuten lokalisiert und aus dem Gebäude gerettet.
Im Außenbereich mussten die an die Halle angrenzende Betriebstankstelle und ein Gasflaschenlager vor den Flammen geschützt werden. Mit mehreren Strahlrohren wurde hier eine Riegelstellung aufgebaut.
Die Geretteten wurden anschließend einer Verletztensammelstelle zugeführt und für die Übergabe an den Rettungsdienst vorbereitet.
Nach gut zwei Stunden konnte die Bereitschaftsführer Schick die Übung für beendet erklären. Alle Übungsziele seien erreicht worden. Aufgetretene Mängel wurden in einer Schlussrunde mit den Zugführern angesprochen.
Die Rotenburger Bereitschaft verlegte anschließend in die Feuerwehrtechnische Zentrale nach Hittfeld, wo der Verpflegungszug ein schmackhaftes Mittagessen vorbereitet hatte.
KPW-V